Thonet und das Bugholz – Eine technische Revolution

Holz, das sich biegt statt bricht – klingt einfach, war aber eine bahnbrechende Erfindung. Mit der Technik des Bugholzes hat Michael Thonet im 19. Jahrhundert nicht nur ein Material revolutioniert, sondern auch das Möbeldesign neu definiert.

Inhalt

Der Ursprung: Eine Idee, viele Versuche

Michael Thonet experimentierte jahrelang mit der Idee, Massivholz unter Dampf biegsam zu machen. Der Durchbruch gelang ihm um 1850: Mit Wasserdampf, Hitze und kontrolliertem Druck konnte er Buchenholz in elegante, stabile Formen bringen – ohne die Stabilität zu gefährden.

Diese neue Technik war effizient, präzise und ideal für Serienproduktion. Damit war der Weg frei für formschöne, leichte und funktionale Möbel – zu erschwinglichen Preisen.

Warum Bugholz eine Revolution war:

  • Leicht und stabil: Die gebogenen Holzteile waren widerstandsfähig und dabei deutlich leichter als konventionelle Massivholzkonstruktionen.
  • Industriell herstellbar: Erstmals konnten Möbel in Serie produziert und weltweit verschickt werden – flach verpackt, zum Zusammenbau vor Ort.
  • Form und Funktion vereint: Der Bugholzstil erlaubte schlichte, elegante Linien und eine neue Ästhetik – puristisch, zeitlos, modern.
  • Nachhaltig gedacht: Weniger Verschnitt, weniger Materialeinsatz – und ein Stuhl, der Jahrzehnte überdauert.

Ikonen aus Bugholz: Der Klassiker Nr. 14

Kein anderes Möbelstück steht so sinnbildlich für Thonets Bugholztechnik wie der Stuhl Nr. 14 – der sogenannte Wiener Kaffeehausstuhl. Produziert seit 1859, weltweit millionenfach verkauft, zerlegt in sechs Teile, verbunden durch nur zehn Schrauben. Einfach, genial, langlebig.

Heute wieder gefragt

Das Bugholzverfahren wird heute kaum noch im industriellen Maßstab eingesetzt – was Originale aus der Thonet-Produktion umso begehrter macht. Wer sich für ein solches Möbel entscheidet, holt sich ein Stück Design- und Technikgeschichte nach Hause.

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