Thonet Nr. 14 – Der meistverkaufte Stuhl der Welt

Was den Thonet Nr. 14 so besonders macht, ist sein Herstellungsprozess: Statt komplizierter Schnitzereien setzte Thonet auf gebogenes Buchenholz, das unter Dampf in Form gebracht wurde. Diese Technik des Bugholzverfahrens war neu – und machte den Stuhl nicht nur günstiger, sondern auch stabiler und leichter als andere seiner Zeit.

Der Stuhl besteht aus nur sechs Holzteilen, zehn Schrauben und zwei Muttern. Diese radikale Reduktion überzeugte nicht nur Fabrikanten, sondern auch Gastronomen: Der Stuhl war stapelbar, leicht zu transportieren, extrem robust – und gleichzeitig elegant. Damit wurde er schnell zum Standardmöbel in Wiener Kaffeehäusern, später weltweit in Restaurants und Haushalten.

Bis heute wurden mehr als 50 Millionen Exemplare des Thonet Nr. 14 produziert. Er ist damit nicht nur der meistverkaufte Stuhl der Welt, sondern auch eines der ersten globalen Möbelstücke überhaupt. Und: Seine Form ist bis heute aktuell. Ob als Original oder in moderner Neuauflage – kaum ein anderer Stuhl wirkt so zeitlos und selbstbewusst.

Gerade frühe Modelle mit Original-Geflecht oder Patina sind heute heiß begehrt. Charakteristisch sind geschwungene Rückenlehne, das runde Sitzteil und die feine Verarbeitung des Bugholzes. Wer ein echtes Vintage-Exemplar findet, hat nicht nur ein Möbelstück, sondern ein Stück Designgeschichte.

Der Thonet Nr. 14 ist ein Paradebeispiel für gutes Design: Form, Funktion und Innovation verschmelzen zu einem Produkt, das Menschen über Generationen begleitet. Ob in der Küche, im Café oder als Statement-Stück im Wohnzimmer – dieser Stuhl passt sich an, ohne sich anzubiedern.